Moertelshop Newsletter vom 11.10.2023

Sven Backstein
2023-11-16 07:37:00 / Produktneuheiten Events
Moertelshop Newsletter vom 11.10.2023 - Moertelshop Newsletter vom 11.10.2023

Liebe Betonbegeisterte,

Mitte September hatte ich mit dem SPUMAX – Schaumbetonkoffer meinen ersten großen Auftritt in Hamburg. Bei einem Kunstprojekt mit Bürgerbeteiligung im Stadtteil Rothenburgsort sollten zwei große, bunte Sitz- und Spiellandschaften aus Schaumbeton entstehen.

Mein Freund Robin, der sich das alles ausgedacht hat, war mit 10 Leuten vor Ort und hatte für das Projekt genau eine Woche Zeit. Am Samstag sollte alles komplett fertig und benutzbar sein. Mission Impossible also.

Foto Baustelle Hamburg 

So etwas wie Konstruktionszeichnungen gab es natürlich nicht, denn dafür war die Zeit viel zu knapp. Stattdessen improvisierte das Team in atemberaubendem Tempo Schalungen aus ausgedientem Segeltuch, Strohballen und Sperrholz, um zu sehen, ob es nicht notfalls auch anders geht. Mit normalem Beton hätte das zwar niemals funktioniert, aber mit Schaumbeton vielleicht doch, weil der ja nur ein Fünftel so viel wiegt.Foto Baustelle Hamburg 

Foto Baustelle Hamburg

An zwei Tagen betonierten wir dann bis in die Nacht hinein was das Zeug hielt. Und das ist durchaus wörtlich gemeint, denn der Schaumbeton quoll durch sämtliche Ritzen hervor und spannte die Segeltücher bis zur Schmerzgrenze. Aber wie heißt es so schön: Das gute Pferd springt knapp. Und so reichte es mit viel Nachstopfen, Reparieren, Abkleben, Zittern und Bangen schließlich doch gerade eben aus. Keine der Schalungen platzte aus den Nähten, und alles gelang letztlich nahezu perfekt. 

Foto Baustelle Hamburg

Foto Baustelle Hamburg

Insgesamt verbauten wir 15 m³ Schaumbeton, hergestellt aus Luft, Wasser und Weißzement, der mit Pigmenten bunt eingefärbt war. Zum Einfärben haben wir einfach beim Befüllen unserer Putzmaschine immer eine Schaufel Pigment pro Zementsack mit eingestreut.

Fundamente gibt es hier ausnahmsweise nicht, sondern die Objekte stehen einfach auf dem Rasen. Die ganze Installation ist nämlich nur temporär und soll nach einem halben Jahr möglichst einfach wieder abgebaut werden können.

Robin und sein Team haben es natürlich tatsächlich in der vorgegebenen Zeit geschafft, denn diese Truppe ist einfach phänomenal. Sie haben wirklich Beton im Blut. Für mich war es ein Risenspaß, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Was sie sonst noch so machen, findet man hier.

Und hier noch ein paar Eindrücke von den fertigen Werken.
Foto Baustelle Hamburg

Ein Freilichttheater mit Zuschauertribüne
Foto Baustelle Hamburg

Ein großes Kuschelsofa
Foto Baustelle Hamburg

Ein Grillplatz mit Kräutergarten
 
Foto Baustelle Hamburg

Ein paar Blumenkübel
Foto Baustelle Hamburg

Ein Sitzsack

Wer Lust hat, kann sich das Ganze gern mal vor Ort ansehen. Es ist einfach zu finden, denn es liegt direkt gegenüber vom Stadtteilzentrum Mikropol.

Schöne Grüße und eine gute Zeit

Sven Backstein

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P.S.: Mein Techniktipp – Verkieseln und Hydrophobieren mal kurz erklärt

Um Betonoberflächen dauerhaft vor Schmutz und Schadstoffen zu schützen, kann man sie zwar beschichten oder einen Farbanstrich auftragen, aber dann hat man keine echte Steinoberfläche mehr, und es sieht irgendwie künstlich aus. Eine Beschichtung kann außerdem auch verkratzen und unansehnlich werden. Bei Küchenarbeitsplatten geht man deshalb meistens einen anderen Weg. Der besteht aus zwei Behandlungen, die aufeinander aufbauen: Verkieseln und Hydrophobieren.

Zum Verkieseln einer Betonoberfläche trägt man eine farblose Flüssigkeit auf (z.B. LFC), die als Alkalisilikat oder manchmal auch einfach als Wasserglas bezeichnet wird. Das ist ein spezielles, in Wasser gelöstes Glas, das in den Beton eindringt und sich in den mikroskopisch kleinen Porenräumen festsetzt. Dort trifft es auf den im Beton enthaltenen Kalk, der es zu einem wasserunlöslichen Glas umwandelt, welches fortan dauerhaft als schützender Film auf den Porenwänden haftet. All das passiert im Inneren des Betons, während man an der Oberfläche so gut wie nichts davon sieht. Deshalb besteht auch keine Gefahr, dass sich die Verkieselung im Gebrauch mit der Zeit abnutzt. Sie ist sehr dauerhaft. Die mit der Verkieselung erzielte Schutzwirkung ist aber nicht 100%ig, weshalb man die Oberfläche nach einem Tag zusätzlich auch noch hydrophobieren sollte.

Das Wirkprinzip der Hydrophobierung (z.B. H10) ist anders als das der Verkieselung, weshalb sich beide gut ergänzen. Eine Hydrophobierung macht die Oberfläche wasserabweisend. Ihre Wirkung lässt mit der Zeit nach, weshalb man sie, je nach Beanspruchung der Oberfläche, alle ein bis zwei Jahre auffrischen sollte.

Was weder die Verkieselung noch die Hydrophobierung bietet, ist ein Schutz vor Öl- und Fettflecken. Die verschwinden aber glücklicherweise mit der Zeit von allein wieder, weil sie in das Innere des Betons abwandern.

Zur Verkieselung wäre noch anzumerken, dass sie nur auf unbehandeltem Beton funktioniert. Man muss also immer zuerst verkieseln und dann imprägnieren, und nicht umgekehrt. Und man sollte nicht zu viel davon verwenden, denn sonst kann es weiße Schleier auf der Oberfläche geben. Was nach 10 Minuten nicht eingezogen ist, wischt man am besten wieder ab.